Streitschlichtung – Idee und Hintergrund

Es ist offensichtlich, dass Menschen unterschiedlich gut miteinander auskommen. Wo viele Menschen auf engem Raum zusammentreffen, ist es daher normal, dass es zu kleineren Auseinandersetzungen und Reibereien kommt. Häufig klären sich Missverständnisse von allein, und jeder kleine Streit bietet auch die Chance, Konfliktverhalten zu lernen.

Manchmal führen aber Konflikte zu dauerhaftem Unwohlsein, und die Konfliktgegner sind nicht mehr in der Lage, normal miteinander umzugehen – sie gehen sich aus dem Weg, Gerüchte werden verbreitet, immer wieder flammt Streit auf. Dann ist Hilfe von außen sinnvoll.

An der Schule werden Konflikte zwischen Schülern häufig nebenher von Lehrern beigelegt. Oft gibt es Strafen für eine oder beide Parteien, sodass vorläufig Ruhe einkehrt. Für ein klärendes Gespräch ist selten Zeit.

Deshalb gibt es an unserer Schule das Angebot, dass Konflikte zwischen Schülern unter Mithilfe ihrer Mitschüler selbst beigelegt werden können. Auf Dauer soll damit einerseits eine positive Wirkung für das Gemeinschaftsgefühl und das Schulklima erreicht werden; andererseits können die Streitschlichter selbst – neben dem Erwerb eines Zertifikats – durch ihr Engagement an Sozial- und Selbstkompetenz gewinnen.

 

Das Streitschlichterteam an unserer Schule

Wer sind die Streitschlichter?

Unser Streitschlichterteam sind Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8, die eine Ausbildung von mehreren Monaten durchlaufen und ein Zertifikat erworben haben. Sie vermitteln in Streitfällen zwischen jüngeren Schülerinnen und Schülern. Wenn es zu einem Konflikt zwischen zwei Parteien (also streitenden SchülerInnen) kommt, können sich diese direkt an die Streitschlichter wenden oder einen Lehrer bzw. eine Lehrerin bitten, den Kontakt herzustellen.

In welchen Fällen kann Streitschlichtung helfen? Wie läuft eine Schlichtung ab?

Eine Streitschlichtung ist immer sinnvoll, wenn die beiden Konfliktparteien nicht mehr miteinander reden können, ohne dass erneut Streit ausbricht. Beide Parteien sollen aber ein Interesse daran haben, dass sich ihr Konflikt löst.

Im Schlichtungsgespräch wird beiden Parteien gleichermaßen zugehört, sodass eine Klärung stattfinden kann. So wird den Konfliktgegnern ermöglicht, Lösungen zu finden, die von beiden getragen werden. Die Lösungen werden dann in einem Vertrag schriftlich festgehalten.

Die Streitschlichter haben also nicht die Aufgabe, Lösungen vorzugeben – sondern nur, den Weg dahin zu ebnen. Sie verhalten sich beiden Konfliktparteien gegenüber neutral und unparteiisch. Die Gespräche sind streng vertraulich: weder andere SchülerInnen noch Lehrkräfte oder sonstige Personen werden über den Inhalt der Gespräche informiert.

Um dafür zu sorgen, dass die erarbeiteten Lösungen von Dauer und Wirkung sind, wird am Ende ein Termin für eine Nachbesprechung vereinbart.

In Fällen, die über die Kompetenz der Streitschlichter hinausgehen (z.B. in Fällen von Mobbing), hilft das Team der unterstützenden Lehrerinnen, die auch für die Streitschlichterausbildung zuständig sind (Frau Flick, Frau Hack und Frau Wagner).

Wann und wo findet man die Streitschlichter?

Die StreitschlichterInnen arbeiten in der Regel in Teams zu zweit zusammen. Der Bereitschaftsdienst dauert jeweils eine Woche – die diensthabenden StreitschlichterInnen sind im Kalender am Streitschlichterbrett (im Erdgeschoss, zwischen den Schülertoiletten) eingetragen.

Das Streitschlichterzimmer befindet sich in G24. Die diensthabenden StreitschlichterInnen warten in der großen Pause im gelben Bereich auf ihren Einsatz. Dort können kleinere Streitfälle sofort behandelt werden. Ansonsten besteht die Möglichkeit einer speziellen Terminvereibarung. Das unterstützende Lehrerinnen-Team – Frau Flick, Frau Hack und Frau Wagner – ist hierbei gern behilflich.